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Business Travel Rockstar Interview - Alexander Hackel

Business Travel Rockstar Interview - Alexander Hackel
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Alexander Hackel - Director Technology und Process Management
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Zu Beginn etwas über Dich. Wie hast Du Deine berufliche Karriere begonnen und wie kamst Du zur Reiseindustrie?

Meine „Karriere“ begann mit einem Schulpraktikum im örtlichen Reisebüro. Damit war der Ausbildungsberuf für mich gesetzt. Wie unterschiedlich Touristik und Business Travel sind, war mir damals nicht bewusst. Mein Ausbildungsbüro in Aschaffenburg wurde während meiner Ausbildung von Hapag Lloyd aufgekauft, und so befand ich mich plötzlich in einem riesigen Laden mit sehr vielen Optionen. Nach ein paar internen Jobwechseln und ausgestattet mit Travel-IT-Wissen habe ich 2012 beim DER angefangen. Ab 2016 wurde ich Bereichsleiter für Online & Prozesse bei DER Business Travel und seit dem Kauf 2019 gehören ich und meine Kolleg:innen zu American Express Global Business Travel. 
Unterm Strich lief es anders, als ich erwartet habe. Wenn sich Türen öffnen, lohnt es sich aber, mal dahinter schauen.

Gibt es etwas, das Dich an dieser Branche besonders fasziniert? 

Reisen erweitert den Horizont (wenn man es zulässt). Überall auf der Welt findet man Parallelen als auch Widersprüche zum eigenen Lebensstil. Man muss nicht alles mögen, aber sich auf Dinge einlassen hat noch nie geschadet. Im dümmsten Falle hat man Stoff für eine Geschichte auf Partys.

Wer oder was hat Dich inspiriert und/oder tut dies auch heute? 

Inspirieren tut mich grundsätzlich Musik. Wenn es um Personen geht, kann ich aber sagen, wer mich geprägt hat: Das war mein alter Chef Tobias („Komm, wir malen mal auf“) sowie ganz klar, meine Eltern. 

Was war Dein schönstes Erlebnis / Erfahrung während Deiner bisherigen beruflichen Laufbahn?

Ob es „das schönste Erlebnis“, war, kann ich nicht sagen, aber ich erinnere mich, wie ich mit Mitte 20 gefragt wurde, ob ich „spontan heute Abend“ für ein paar Tage nach Montpellier fliegen könnte, man bräuchte mich dort. Als Travel Agent plötzlich selbst zum Geschäftsreisenden zu werden, hat mich beeindruckt und ein wenig stolz gemacht.

Was ist Deiner Meinung nach die größte Errungenschaft in der Reisetechnologie seit der Jahrtausendwende?

NDC… ;-)

Hast Du einen Favoriten unter den Technologien, die für die Reisebranche entwickelt wurden? 

Da Midoco schon gesetzt ist, nenne ich elektronische Reisedokumente. Man erinnere sich an „Lost Document“ Anträge oder die VOID-Prints auf ATB-Druckern, die man schon am Klang erkannt hat. Die Tatsache, alles im Smartphone zu haben, ist super! Und ich kann kurz vor Abflug noch mal prüfen, ob nicht doch ein besserer Platz freigeworden ist. 😊

Was würdest Du Brancheneinsteigern mit Hinblick auf Technologie empfehlen?

Spätestens seit Erfindung des Smartphones sollte die „Technologie“-Hemmschwelle stark gesunken sein. Allerdings bedeutet Technologie in der Reisebranche üblicherweise Automatisierung sowie Datenverarbeitung in großen Mengen, was eine große Verantwortung mit sich bringt. Logisches Denkvermögen hilft ungemein, genauso wie das Einholen einer Zweitmeinung von Kolleg*innen. Man hat sehr viel Macht…

Wo siehst Du derzeit die größten und wichtigsten Herausforderungen in der Branche? Hast Du Gedanken, wie Du diese angehen würdest?

Aus meiner Sicht steht Nachhaltigkeit an erster Stelle, bei Geschäftsreisen mehr als bei Privatreisen. Und da rede ich nicht von SAF (Sustainable Air Fuel), sondern einfachen Dingen wie schnelles Internet im Zug (dann kann man auch mal eine Stunde länger fahren) oder Porzellan- statt Pappteller in amerikanischen Kettenhotels, … mir fallen 1000 Themen ein. Da muss politisch mehr getan werden, aber auch Großkunden können mehr Forderungen stellen.

Eine weitere Herausforderung ist die teilweise widersprüchliche Regulierung durch diverse Richtlinien. Die Reisebranche lebt von Daten und muss dieselben Daten, je nach Sichtweise löschen oder aufbewahren. Und das ist nur die rein deutsche Betrachtungsweise. Auch die kommende PCI-Richtlinienversion beinhaltet Anforderungen, die zwar nicht widersprüchlich, aber aus meiner Sicht ineffizient sind.

Quick-Fire Fragen

Meer oder Berge? Berge. Wandern, Kühe, Höhenluft.
Zug oder Flugzeug? Nach 15000 Interrailkilometern habe ich die Bahn sehr schätzen gelernt. Unkompliziert und von Zentrum zu Zentrum.
Tee oder Kaffee? Niemals ohne Kaffee, häufig plus Tee.
Hund oder Katze? Hund, wenn größer als Katze. Sonst Katze.
Strand oder Abenteuer? Wahrscheinlich geht auch Abenteuer am Strand, aber rumliegen entspannt mich nicht wirklich, wenn das die Frage ist…
Remote oder Büro oder gemischt? Wer hätte gedacht das eine Pandemie den Arbeitsalltag so Aufmischen kann. Ich arbeite sehr gerne Remote, bin aber auch regelmäßig im Büro.
Lieblingsfilm? The „Moving Map“
Lieblingssong? Ich könnte benennen was die Blacklist anführt: Lemontree von Fools Garden. 
Für schlechte Tage empfehle ich Miles Kane „Don’t Forget Who You Are“, ansonsten ist die Palette meiner Lieblingssongs lang.
Bevorzugtes Reiseziel? Das unbekannte Land. Wer hätte gedacht dass sich Autofahren in Bulgarien teilweise anfühlt als fährt man durch Kanada.
Ansonsten geht Thailand immer.
Du bist selbst ein  Travel Rockstar, welchen Rockstar würdest du gerne mal treffen?
Eigentlich ist Rock gar nicht so meine Musik, aber da ich bei Tina Turner mal auf Konzert war ist dieser Punkt für mich abgegolten.
Hast du jemals einen Rockstar getroffen? Zählt “der Wendler” in der Air Berlin Lounge in Düsseldorf?
Was steht als Nächstes auf Deiner Bucketlist? Von den aufregenden Dingen ist es die Reise nach Kolumbien.

 

Wer ist der/die nächste Business Travel Rockstar, den/die wir interviewen sollten?

Ich nominiere Tina Roos, Bereichsleitung Plattformen & Technologie bei Lufthansa City Center.

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