Travel Tech Blog

Meet Yvonne Rascan

Geschrieben von Magnus Kunhardt | Nov 10, 2025 9:59:35 AM

Director of Implementation, Midoco Mid- & Backoffice

Erstmal etwas über Dich

Wer ist Yvonne? 

… ein sehr facettenreicher Mensch: Ich mache die Dinge auf meine Art, bin zielstrebig und willensstark, aber lache auch gerne und viel. Im engeren Umfeld nennt man mich des Öfteren "Prinzipienreiter" - das trifft es (leider) tatsächlich ziemlich gut, denn bei mir muss es immer fair und ehrlich zugehen und es muss Wort gehalten werden. Unehrlichkeit und Unzuverlässigkeit mag ich gar nicht, fast noch weniger als Rote Beete oder Tomaten.

Ganz besonders dankbar bin ich für meinen schonungslos ehrlichen Spiegel - meinen 9-jährigen Sohn - denn es gibt so viele Situationen, die sich aus dem Umgang mit Kindern abstrahieren lassen, deren Lehren einen im Berufsleben weiterbringen. Ich interessiere mich für so vieles, besonders allerdings für Psychologie und Spiritualität, glaube nicht an Zufälle, sondern an Bestimmung und bin ein Musik-Fan und zwar von jeglichen Stilrichtungen durch alle Epochen, da passt dann wieder das Adjektiv, mit dem ich eingestiegen bin: facettenreich.

 

Wie kamst Du zur Touristik?

Eher ungeplant - ich wollte hier eigentlich gar nicht hin...
Mein Plan war es, entweder an die Musikhochschule zu gehen, oder ein Lehramt Studium zu absolvieren - aber wie ihr seht, ist aus beidem nichts geworden, zum Glück, denn sonst würde ich ja jetzt nicht die Fragen hier beantworten :-)

Mein Abitur habe ich in Süd-England am College gemacht, damit das aber für das Studium an einer deutschen staatlichen Universität anerkannt wird, braucht es u.a. eine Naturwissenschaft und das ist leider so gar nicht meins. Ich ließ mich dann als ziellose 18-Jährige ohne deutsche Hochschulberechtigung irgendwann von meiner Mutter überreden, am Düsseldorfer Flughafen für die Airberlin am Check-In zu arbeiten, aber ehrlich gesagt nur deshalb, weil der Job glamourös aussah und die Damen immer so schick angezogen waren - die Touristik hat mich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht interessiert. Irgendwann wurde mir klar, dass ein Leben mit 5,83 EUR Stundenlohn alles andere als glamourös ist und so ging ich dann an eine private Hochschule um dort Tourismus Management und Fremdsprachenkorrespondenz zu studieren.

Nach dem Studium arbeitete ich einige Jahre bei einem Reiseveranstalter im Produktmanagement, was für mich persönlich nicht abwechslungsreich genug war, auf der Suche nach mehr Herausforderung landete ich dann bei Midoco. In der Stellenausschreibung stand "abwechslungsreiche Aufgaben" (oder so ähnlich). Wenn ich also heute in meinem dreizehnten Jahr hier mal wieder auf eine Herausforderung stoße, nehme ich die (in der Regel) schmunzelnd mit offenen Armen entgegen, denke an die Stellenausschreibung von damals und sage mir besänftigend "so wolltest du das doch"...

Du bist Director of Implementation bei Midoco Mid-& Backoffice. Was bedeutet das? Hast Du Beispiele für dein tägliches Arbeiten?

Das ist immer ein bunter Blumenstrauß und so richtig starr lässt sich das nicht beschreiben, ich glaube gerade das ist einer der wichtigsten Punkte meiner täglichen Arbeit: Flexibilität. Das Wichtige bei einer Implementierung ist gar nicht so sehr einen fixen Prozess zu durchlaufen, sondern das Fingerspitzengefühl und die Fähigkeit sich an neue/geänderte Ausgangssituationen und Bedingungen anzupassen.

Ich vergleiche den Wechsel auf ein neues Midoffice System ganz gerne mit einer Herz-Operation, da darf also nichts schief gehen. Entsprechend herrscht natürlich bei den betroffenen Personen oft Verunsicherung. Daher zähle ich es zu meinen/unseren Aufgaben, unsere Kunden an die Hand zu nehmen und zu leiten. Dafür ist es wichtig, dass wir sie und ihr Business verstehen, ihren Geschäftsalltag, ihre Herausforderungen, Besonderheiten, Wünsche und auch Ängste. Und das wiederum ist von Kunde zu Kunde unterschiedlich, weshalb es nicht "den einen Implementierungsprozess" gibt und es erforderlich ist, flexibel auf jeden einzelnen Kunden einzugehen und Schritte und Maßnahmen immer wieder zu hinterfragen, neu zu bewerten und das Vorgehen entsprechend anzupassen.

Das erfordert Flexibilität, eine offene, ehrliche und ständige Kommunikation sowie ein hohes Maß an Vertrauen. Es bedeutet aber auch mal, einen Wunsch abzuschlagen und eine alternative aufzuzeigen, gerade wenn man weiß, dass diese besser oder effizienter ist. Und von Kundenseite bedarf es dann an Vertrauen, sich auf Neuerungen/Veränderung einzulassen und mitzugehen. Es ist ein wunderschönes Gefühl, wenn ein Kunde am Ende sagt "ich bin froh, dass wir uns darauf eingelassen haben". Veränderung bedeutet aber eben Mut!

Sag kurz etwas zu Midoco Mid- & Backoffice.

Warum ist das so nützlich für Reisebüros?

Es gibt so viele administrative Aufgaben und Abläufe, die im Alltag in unserer Branche wiederkehrend und immer gleich sind, dafür bedarf es oft gar keinen Menschen, sondern eine gut definierte Regel und Technik, die die nötige Automation übernimmt. Midoco automatisiert nicht nur diese wiederkehrenden administrativen Aufgaben, sondern lässt auch keinen Raum für menschliche Fehler.

Ein gutes Beispiel dafür ist einer meiner Kunden, der aus seiner Zeit vor Midoco berichtete, dass durch Fehler bei der Kalkulation von Service Fees jährlich ein 5-stelliger Betrag verloren gegangen sei. Eine gut definierte Service Fee Regel, die dann automatisiert wird, dagegen kostet einmalig ein paar Stunden Arbeitszeit. Sobald Midoco diese wiederkehrenden administrativen Aufgaben übernimmt, kommt natürlich hinzu, dass sich die Mitarbeiter viel intensiver um den Verkaufsprozess und den Kunden kümmern können, sodass sich eine direkte Auswirkung auf Quantität und auch Qualität im Verkauf zeigt.

Gibt es Dinge, die du besonders hervorheben möchtest?
Unbedingt! Vieles zuvor genannte trifft wahrscheinlich auf Midoffice Systeme im allgemeinen zu. Da die Frage aber nicht lautete, warum Midoffice Syteme so nützlich sind, sondern vielmehr, warum Midoco so nützlich ist, nochmal ein kurzer Exkurs zu einem Stichpunkt, den ich zuvor schon benutzt habe: Flexibilität.

Es gibt kein starres "Das Midoco", vielmehr ist Midoco für jeden Kunden anders und einzigartig, eben so, wie es für das jeweilige Unternehmen hilfreich ist. Für manche automatisiert Midoco den Versand von Reiseunterlagen, für andere die Kalkulation von komplexen Steuersachverhalten. Würde gern weiterschwärmen, aber die Instruktion lautete ja leider "sag kurz etwas".

Die Frage darf nicht ausbleiben

Wo steht Midoco in Zeiten der Künstlichen Intelligenz?

Auch hier wieder eine wunderbare Brücke zu einer der vorangegangenen Fragen, denn auch auf uns trifft es gleichermaßen zu, dass viele Dinge im Arbeitsalltag nicht mehr von einem Menschen übernommen werden müssen. Das reicht von der Erstellung von Meetingnotizen über die Dokumentation eines komplexen Themas bis hin zur Erstellung von Software Code. Es gibt viele Dinge, bei denen wir uns intern bereits von AI unterstützen lassen, um für unsere Kunden effizienter zu werden. Wer weiß, vielleicht ist ja demnächst auch die ein oder andere Funktionalität im System dabei ...

Magst Du ein Zukunftsbild/Prognose von Midoffice zeichnen?  Wo geht die Reise hin?

Es gibt ja immer noch das ein oder andere Unternehmen, welches mit Excel und Word auskommt. Ich denke, dass das in Zukunft noch weniger werden wird und es irgendwann unabdinglich sein wird, ein Midoffice System einzusetzen. Es kommen immer mehr gesetzliche Anforderungen dazu, die es fast unmöglich machen, ohne Technik mithalten zu können oder eben nur mit immensem administrativem Aufwand, was jedoch wieder zu Lasten der Qualität und Quantität im persönlichen Umgang mit dem Kunden und Verkauf geht.

Zuletzt, hast Du einen Ratschlag für Reisebüros?

Da zitiere ich gern nochmal eine meiner vorherigen Antworten "Veränderung bedeutet Mut" und schließe mich dem an, was meine wundervolle Kollegin Alice zuvor auf die selbe Frage geantwortet hat: Bereitschaft und Mut zur Veränderung, sowie Offenheit für Neues (Technik, Sachverhalte) und auch Flexibilität können einen riesigen Unterschied machen (und ich habe tatsächlich noch niemanden gehört, der es am Ende bereut hat).

Wen sollen wir als nächstes vorstellen?

Lasst uns doch mal den Kontinent wechseln und hören, was Sheila Thorp von Umbrella Faces antworten wird!